Geschichte

Die Evangelische Jugendhilfe ist eng verbunden mit dem Standort Geltow. Auf dem Franzensberg - direkt am Schwielowsee und in unmittelbarer Nähe zur Baumgartenbrücke - haben wir unsere Wurzeln, die sich in den letzten Jahren weit ausgebreitet haben.

Auf dem Franzensberg entstand in den Jahren 1874/75 eine Villenkolonie, die meist auswärtigen Besitzer*innen als Sommersitz diente und sich ab 1923 noch einmal vergrößerte. Das heutige Gebäude kann man als Vorläufer der Ev. Jugendhilfe Geltow betrachten. Hier wurden 1945 für kurze Zeit Säuglinge, die ihre Heimat verloren hatten, von evangelischen Schwestern betreut. Danach entstand aus den Häusern 1,2,3,4 und 5 ein geschlossener Kinderheimkomplex, das staatliche Kinderheim mit dem Namen „Lotte Pulewka“. Jedes Gebäude hat selbst eine eigene Geschichte.

Der Auftrag der Heimerziehung änderte sich im Laufe der Zeit. Bis zur Wende im Jahr 1989 wurden hier Kinder und Jugendliche im Alter von drei Jahren bis zur wirtschaftlichen Selbständigkeit betreut.

In der Nachwendezeit kam es zu Kontakten mit dem Diakonieverbund Schweicheln e.V. aus Nordrhein-Westfalen, der das Heim 1992 aus der kommunalen Trägerschaft durch das Landratsamt Potsdam-Mittelmark übernahm.

Das zuvor eher zentral organisierte Kinderheim hat sich seit der Wende zu einer modernen, am Bedarf orientierten, flexiblen Jugendhilfeeinrichtung entwickelt. Die Ev. Jugendhilfe Geltow lebt den Anspruch, differenzierte, individuelle und bedarfsgerechte Hilfeformen anzubieten und weiter zu entwickeln.

Die Mitarbeiter*innen stellen sich den Anforderungen durch ihren persönlichen Einsatz, ihre Verbundenheit mit dem Unternehmen und erweitern ihre Kompetenzen durch den stetigen Besuch von Fort- und Weiterbildungen.

So reichen die Wurzeln nun auch weit über Geltow hinaus. Der Franzensberg ist immer noch der zentrale Anlaufpunkt mit der Verwaltung, einer Wohngruppe, der Förderschule für Erziehungshilfe sowie der Oberschule KARIBU. Die meisten zu betreuenden Kinder und Jugendlichen leben aber vorwiegend in den umliegenden Orten und der Stadt Potsdam in eigenen oder angemieteten Häusern und Wohnungen. An den unterschiedlichen Standorten wird mit unterschiedlichen Schwerpunkten gearbeitet. So reicht das Angebot der Ev. Jugendhilfe von stationären Angeboten wie den Regel-, heil- und intensivpädagogischen Wohngruppen, sowie Wohngruppen mit erlebnis- oder tierpädagogischem Schwerpunkt bis hin zu Plätzen mit dem Ziel der Verselbstständigung im Betreuten Wohnen. Tagesgruppen als teilstationäres Angebot, die Erziehungsfachstelle und die Internen Schulen ergänzen die angebotenen Hilfeformen.